Unter endoskopischer Kontrolle erfolgt die Einspritzung von sterilem Wasserdampf in das zu behandelnde Prostatagewebe. Behandelt wird die innere Zone der Prostata, welche die Vergrösserung der Prostata und somit die Beschwerden verursacht. Durch Kontakt mit dem Gewebe geht der Wasserdampf in seinen flüssigen Zustand zurück und gibt dabei die gespeicherte Wärmeenergie frei.
Diese Energie wirkt direkt auf die Zellen im Behandlungsgebiet ein. Durch die abgegebene Wärmeenergie werden die Zellen im Behandlungsgebiet geschädigt und abgebaut. Dies führt zur Schrumpfung der Prostata, so dass je nach Grösse der Prostata nach einigen Wochen der Weg für den Harnfluss frei ist. Nach der Behandlung erhalten die Patienten*innen einen Harnröhrenkatheter, der nach wenigen Tagen entfernt werden kann.
„Der Eingriff dauert nur wenige Minuten. Des weiteren wird kein Gewebe unmittelbar entfernt, so dass keine Wundfläche entsteht. Dadurch ist der Eingriff auch ambulant und nur mit einer oberflächlichen Narkose möglich.“
Das Verfahren ist insbesondere für Patienten*innen mit kleinerem und mittlerem Prostatavolumen bis ca. 80 ml geeignet. Da kein Gewebe abgetragen wird ist der Eingriff auch in lokaler Betäubung oder in Sedation möglich. Eine Spinalanästhesie oder Vollnarkose ist somit nicht zwingend nötig. Aufgrund der in den meisten Fällen möglichen Schonung des Samenergusses sowie der Minimalinvasivität ist das Verfahren auch für jüngere Patienten*innen geeignet, da es einen Mittelweg zwischen Medikamenten und den gewebeabtragenden Verfahren darstellt.
Da eine Wärmeausbreitung über die Prostata hinaus nicht stattfindet ist eine Inkontinenz nahezu ausgeschlossen. Das Sameerguss ist ebenfalls nahezu unbeeinträchtigt. Zudem handelt es sich um einen sehr kurzen Eingriff, der in den meisten Fällen nicht länger als 10 –15 Minuten dauert. Da kein Gewebe abgetragen wird, ist auch das Risiko von Nachblutungen oder Beeinträchtigungen durch die Wundheilung minimal.
Für Rezum liegen mittlerweile Langzeitdaten zur Wirksamkeit über 5 Jahre vor. Diese konnten zeigen, dass die Rate der Patienten*innen, welche eine erneute Operation benötigten bei etwa 5% lag. Die Zahl der Patienten*innen, welche erneut Medikamente benötigen, beträgt etwa 11%. Der Effekt der OP tritt im Gegensatz zu anderen Techniken nicht unmittelbar ein, sodass teilweise erst nach einigen Wochen eine Verbesserung bemerkt wird. Zudem ist je nach Prostatagrösse für wenige Tage ein Harnröhrenkatheter erforderlich.