Besteht der Verdacht auf Prostatakrebs, ist eine Biopsie, dass heisst eine Gewebeentnahme aus der Prostata erforderlich. Die Verdachtsdiagnose Prostatakrebs wird durch eine Erhöhung des PSA-Blutwerts oder eine auffällige Tastuntersuchung gestellt. Auch im Rahmen der sogenannten aktiven Überwachung bei wenig aggressivem Prostatakrebs erfolgen regelmässige Biopsien.
Bei der herkömmlichen Biopsie werden meist in lokaler Betäubung durch den Enddarm etwa 12 bis 18 Proben unter Ultraschallkontrolle entnommen. Da sich mittels Ultraschalles verdächtige Bereiche in der Prostata nicht sicher darstellen lassen, erfolgt die Entnahme gemäss eines Schemas, jedoch nicht zielgerichtet. Im Gegensatz dazu erfolgt bei der Fusionsbiopsie zunächst eine hochauflösende Magnetresonanztomographie (MRT) der Prostata. Somit können mit sehr grosser Sicherheit tumorverdächtige Bereiche in der Prostata erkannt werden. Im Rahmen der Fusionsbiopsie werden dann gezielt aus den auffälligen Bereichen die Proben entnommen.
Bei alta uro wird die Fusionsbiopsie der Prostata in einer Kurznarkose perineal, das heisst über den Damm, durchgeführt. Über diesen Zugang können alle Bereiche der Prostata präzise erreicht werden. Das Risiko von Infektionen ist im Vergleich zur Biopsie durch den Enddarm minimal. Die MRT-Bilder werden mit den Ultraschallbildern der Prostata in Echtzeit mittels modernster Computertechnologie übereinandergelegt, sprich fusioniert. Anschliessend erfolgt die gezielte Gewebeentnahme und die Biopsien werden zur Analyse eingesendet. Das Resultat liegt nach 2 bis 3 Arbeitstagen vor.